Theologe und Sozialethiker

Profil:

Das Streben nach neuen Erkenntnissen lässt mich nicht mehr los. Seit meinem Studium der Katholischen Theologie an der Universität Bonn ist mir Wissenschaft zur Leidenschaft geworden. Wie Goethes Faust zu erkunden, „was die Welt im Innersten zusammenhält“, ist meine Motivation. Aus diesem Grund habe ich mir damals als Studienfach die Katholische Theologie als der Wissenschaft vom Ganzen der Wirklichkeit aus der Perspektive des christlichen Glaubens gewählt.

Mein Heimatfach innerhalb der Theologie ist die Christliche Sozialethik. Diese fragt nach der gerechten Gestaltung der Gesellschaft und ihrer Institutionen auf der Grundlage  des interdisziplinären Austauschs und vor dem Sinnhorizont des christlichen Glaubens und der sozialen und politischen Dimension des Evangeliums. Theologische Sozialethik versteht das mit allen Menschen guten Willens unabhängig von ihrer religiösen Überzeugung geteilte Streben nach Gerechtigkeit als Glaubenspraxis.

Meine Forschungsschwerpunkte liegen bereichsethisch auf den Feldern der Medien-, Umwelt-, Migrations- und Wirtschaftsethik sowie in der Ethik der Alterssicherung. Auch forsche ich in sozialethischer Absicht zu personalen wie politischen Identitätsfragen und -theorien. Auf der Basis eines Verständnisses christlicher Sozialethik als öffentliche Theologie und einer theologisch-sozialethischen Perspektive auf die katholische Soziallehre arbeite ich überdies an Grundlegungsfragen des Faches.

Christlich-sozialethische Forschung gelingt nach meinem Verständnis nur in konsequenter interdisziplinärer Offenheit: Die christliche Sozialethik steht nicht nur im Dialog mit den verwandten Disziplinen der philosophischen Ethik, der Soziologie, Politik-, Kommunikations- und Wirtschaftswissenschaften – sie ist vielmehr geradezu auf deren Perspektiven angewiesen, um zu fundierten und gesellschaftlich relevanten Erkenntnissen zu gelangen.

Hauptberuflich bin ich seit Oktober 2023 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Neutestamentlichen Seminar der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn tätig (80-Prozent-Stelle).

In einer kleinen Nebentätigkeit bin ich seit Juli 2024 in Elternzeitvertretung als Referent im Fachbereich Dialog der Konfessionen, Religionen & Weltanschauungen des Generalvikariats des Erzbistums Köln tätig.

In einer weiteren kleinen Nebentätigkeit engagiere ich mich seit Januar 2021 als Generalsekretär von Ordo socialis – Wissenschaftliche Vereinigung zur Förderung der Christlichen Gesellschaftslehre e.V.

 


Publikationen:

Meine aktuelle fachliche Publikationsliste ist hier einsehbar.

Über meine Vortragstätigkeiten erfahren Sie hier.

 

Europa, Flüchtlinge und die Aneignung des Fremden

13471-4.dviDurch die Flüchtlingsbewegung steht Europa vor der Zerreißprobe. An ihr hat sich eine neue Debatte um den Stellenwert des Islam in Europa entzündet. Wie kann es Europa gelingen, seine Identität zu wahren und zugleich offen gegenüber den Fremden zu sein? Rémi Bragues Konzept der römischen Identität Europas wird als Inspiration für ein Europabild ausgewertet, das nicht durch Abgrenzung gegenüber Flüchtlingen und dem Islam definiert wird. Es gehört vielmehr von Beginn an zum christlich geprägten Europa, sich dem Fremden gegenüber zu öffnen und sich bereichern zu lassen. Auf der Grundlage dieses Europabildes werden daher Grundzüge einer christlichen Migrationsethik entworfen.

Im Oktober 2016 erhielt ich für meine Arbeit von meiner Bonner Katholisch-Theologischen Fakultät den Fakultätspreis für die beste Abschlussarbeit des theologischen Studiums.

Das Buch ist unter dem Titel „Europa, Flüchtlinge und die Aneignung des Fremden. Eine christlich-sozialethische Analyse auf der Grundlage des Europabildes Rémi Bragues“ in der Reihe Forum Religion & Sozialkultur Abt. B: Profile und Projekte im LIT Verlag erschienen.

Bestellmöglichkeit beim LIT Verlag