30 Jul

Vermögen für alle

Die ungleiche Verteilung der Nettovermögen ist das Thema dieser Kolumne. Gerade diejenigen mit geringen Einkommen und ohne nennenswerte Ersparnisse sind es, die in der Coronakrise im Fall von Kurzarbeit, Jobverlust oder Insolvenz ungeheure wirtschaftliche Risiken tragen. Aus Sicht der katholischen Soziallehre ist deshalb eine Politik gefordert, die Vermögensbildung innerhalb breitester Bevölkerungsschichten ermöglicht.

Beitrag im Rahmen der sozialethischen Kolumne der KSZ in der Tagespost vom 30.07.2020.

 

30 Jul

Corona – und was kommt dann?

Was kommt, wenn die Krise geht? Noch kann niemand wirklich verlässlich sagen, welche vielfältigen Folgen die Coronapandemie zeitigt, auch nicht auf wirtschaftlichem Gebiet. Zumindest eines scheint bereits klar: Es steht anscheinend eine lang anhaltende Weltwirtschaftskrise bevor. Kann man sich Wirtschaftsethik überhaupt leisten, wenn die Ökonomien erst einmal wieder richtig in Schwung zu bringen sind?

Kolumne in der KKV-Verbandszeitschrift „Neue Mitte“ Ausgabe 2/2020.

24 Jun

Theologie studieren und Sinn suchen

„Theologiestudium: Weil bei Ungewissheit einfache Antworten nicht weiterhelfen…“ – das ist einer der Slogans, mit denen die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn derzeit für ihr Studienangebot wirbt. Er enthält eine Einsicht, die auch für mich persönlich einer der Gründe war, als erster in meiner Familie an die Universität zu gehen und nach einem kurzen erfolglosen Ausflug in die Geografie Katholische Theologie zu studieren.

Beitrag im AusZeit-Blog des Erzbistums Köln vom 22.06.2020.

05 Jun

Gerechtigkeit, Glück und das gute Leben: Der weite Horizont christlich-ethischen Nachdenkens in heutiger Zeit

Die katholische Kirche mit ihrem Anspruch, verbindliche ethische Orientierung für „alle Menschen guten Willens“ im Öffentlichen wie im Privaten zu geben, tut sich mit der neuzeitlichen Trennung des Gerechten und des Guten bis heute schwer. Wie geht theologische Ethik als zugleich kirchlich gebundenes, aber auch dem heutigen Menschen in einer freiheitlich-modernen Gesellschaft verpflichtetes wissenschaftliches Nachdenken über das Gerechte und Gute mit dieser Spannung um?

Ein Beitrag in der Kirchenzeitung Köln, Ausgabe vom 05.06.2020. PDF-Download: hier

04 Jun

Sozialethischer Kommentar zum Konjunkturpaket

Erst hat er die „Bazooka“ gezückt, jetzt soll es „mit Wumms“ aus der Krise gehen – mit solch markigen Sprüchen die enormen Corona-Hilfsprogramme der Regierung zu beschreiben, scheint Bundesfinanzminister Olaf Scholz merklich zu gefallen. Kann aber auch das nun frisch geschnürte Konjunkturpaket Gefallen finden?

Mit der Wiederankurbelung der Wirtschaft soll auch deren ökologisch-soziale Transformation vorangehen: Diese Forderung wird berechtigterweise nicht allein von den Grünen gestellt. Gut katholisch können wir auf Basis unserer Soziallehre mit ihren bewährten Sozialprinzipien ebenfalls sagen: Wir brauchen nach der Coronakrise mehr Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft. Und wenn man sich die 57 Maßnahmen auf den 15 Seiten des Papiers des Koalitionsausschusses von CDU/CSU und SPD einmal genau anschaut, kann man durchaus überrascht sein und sagen: Level 1 – mission accomplished.

Beitrag im Magazin der Grünen Reihe vom 04.06.2020.

12 Mai

Die Prinzipien der Katholischen Soziallehre als Bausteine freiheitlich-entwicklungsoffener Gesellschaften

Prinzipienreiter können unangenehme Zeitgenossen sein. Sie zeichnen sich durch sture Beharrlichkeit aus und begründen alles mit ihren sturmfesten Prinzipien, denen sich die Wirklichkeit anzupassen habe und nicht umgekehrt. Pragmatiker sind ihnen ein Gräuel. Ist daher von den Sozialprinzipien der Katholischen Soziallehre die Rede, kann dies vor dem Hintergrund dieser, mitunter erfahrungsgesättigten, Klischeevorstellung schnell Abwehrreflexe auslösen. Doch die Prinzipien der Katholischen Soziallehre, und die meisten von denen, die sie „reiten“, sind nicht so!

Beitrag im Magazin der Grünen Reihe vom 12.05.2020.

 

07 Mai

Rezension zu: Speelman et al. (Hg.), Armut als Problem und Armut als Weg.

Armutsdiskurse sind ein zentraler Ort, an dem sich die Theologie und insbesondere die Theologische Ethik bewähren müssen. „Eine arme Kirche für die Armen“ wünscht sich Papst Franziskus und stellt damit ganz grundlegend die Armen wieder in den Fokus kirchlichen Denkens und Handelns. Nicht zuletzt der Franziskanerorden steht für ein besonders konsequentes, frei gewähltes Armutsideal. Die Franziskaner haben sich auf einer zweiteiligen interdisziplinären Tagung in Münster und Utrecht mit der Janusköpfigkeit der Armut befasst, deren Ertrag in diesem voluminösen Band zusammengetragen wurde.

Rezension in der Zeitschrift Theologie und Glaube (ThGl) 4/2019, PDF-Download.

04 Mai

Darum brauchen wir mehr Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft nach Corona

Was kommt, wenn die Krise geht? Was für eine Wirtschaft müssen wir schaffen, nachdem wir Corona geschafft haben? Während die einen Wirtschaftshilfen an die Einhaltung von „Green Deals“ knüpfen, wollen die anderen die Wirtschaft schnell und unbeschränkt wieder in Fahrt bringen. Deshalb ist es Zeit, über das Leitbild der Ökologisch-Sozialen Marktwirtschaft neu nachzudenken.

Ein Beitrag im Online-Magazin f1rstlife vom 04.05.2020.

01 Mai

Solidarität und Sozialversicherungen

Mit Anstand Abstand halten: Solidarisch ist man nicht allein“ – mit dieser Begründung der in diesem Jahr erstmaligen Absage der Kundgebungen zum Ersten Mai bringen die Gewerkschaften die Bedeutung von Solidarität in Zeiten der Corona-Krise treffend auf den Punkt. Solidarität ist aber nicht nur eine ethische Haltung des Einzelnen. Sie ist auch eines
der Grundprinzipien der katholischen Soziallehre.

Ein Beitrag in der Kirchenzeitung Köln, Ausgabe vom 01.05.2020. PDF-Download: hier

24 Apr

Schuldenerlass mit Maß

Papst Franziskus rief angesichts der globalen Coronakrise in seiner Osteransprache zum Schuldenerlass für arme Länder auf: „Alle Länder sollten in die Lage versetzt werden, die notwendigsten Maßnahmen zu treffen, indem die Schulden, welche die Bilanzen der ärmsten Länder belasten, teilweise oder sogar ganz erlassen werden“, so seine Forderung. 2020 als ein biblisches Erlassjahr – Wenn nicht jetzt, wann dann wäre diese Option für die armen Länder berechtigt und im wahrsten Sinne notwendig?

Beitrag im Rahmen der sozialethischen Kolumne der KSZ in der Tagespost vom 23.04.2020.

14 Apr

Christliche Lebenskunst in Corona-Zeiten

Zuhause bleiben lautet in diesen Zeiten die regierungsamtliche Devise, was für nicht wenige Menschen bedeutet, mehr Zeit für sich und mit sich zu haben. Endlich mal? So auf sich selbst zurückgeworfen, und vielleicht sogar in latenter Existenzangst vor einer möglichen lebensgefährlichen Infizierung feststeckend, kann die klassische Sinnfrage wie ein Dieb in der Nacht durch das offene Fenster des gerade neu hergerichteten Home Office zu uns hineinschleichen. Dringt diese lang vernachlässigte Frage heute also wieder in unser Bewusstsein ein, kann es hilfreich sein, auf der Suche nach einer tragfähigen Antwort nicht nur die Achtsamkeits-Coaches, sondern ebenso die reiche Tradition christlicher Lebenskunst vor dem Sinnhorizont des Gottesglaubens zu befragen.

Beitrag im AusZeit-Blog des Erzbistums Köln vom 14.04.2020.