Barmherzige Rentenversicherung?
„Und so landete ich bei Sozialhilfe“ – dieser Satz schockierte das junge Publikum. Vor ihnen sprach ein mehrfacher Vater, der plötzlich schwer an Krebs erkrankt ist. Er konnte seiner Arbeit fortan nicht mehr nachgehen. Für den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung reichte die Gesundheit vorher schon nicht, bei der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente jetzt das Geld nicht – unverschuldet rutsche er mitsamt seiner Familie auf Sozialhilfeniveau ab. Einzelschicksale wie diese lässt Christen nach Barmherzigkeit fragen. Wie barmherzig kann aber eine staatliche Institution sein? Konkreter: Wie barmherzig ist die gesetzliche Rentenversicherung im Umgang mit den 1,8 Millionen Menschen, die aufgrund von Krankheit erwerbsgemindert sind?
Beitrag im Rahmen der wirtschaftsethischen Kolumne der KSZ in der Tagespost vom 02.08.2018.