04 Mai

Darum brauchen wir mehr Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft nach Corona

Was kommt, wenn die Krise geht? Was für eine Wirtschaft müssen wir schaffen, nachdem wir Corona geschafft haben? Während die einen Wirtschaftshilfen an die Einhaltung von „Green Deals“ knüpfen, wollen die anderen die Wirtschaft schnell und unbeschränkt wieder in Fahrt bringen. Deshalb ist es Zeit, über das Leitbild der Ökologisch-Sozialen Marktwirtschaft neu nachzudenken.

Ein Beitrag im Online-Magazin f1rstlife vom 04.05.2020.

01 Mai

Solidarität und Sozialversicherungen

Mit Anstand Abstand halten: Solidarisch ist man nicht allein“ – mit dieser Begründung der in diesem Jahr erstmaligen Absage der Kundgebungen zum Ersten Mai bringen die Gewerkschaften die Bedeutung von Solidarität in Zeiten der Corona-Krise treffend auf den Punkt. Solidarität ist aber nicht nur eine ethische Haltung des Einzelnen. Sie ist auch eines
der Grundprinzipien der katholischen Soziallehre.

Ein Beitrag in der Kirchenzeitung Köln, Ausgabe vom 01.05.2020. PDF-Download: hier

24 Apr.

Schuldenerlass mit Maß

Papst Franziskus rief angesichts der globalen Coronakrise in seiner Osteransprache zum Schuldenerlass für arme Länder auf: „Alle Länder sollten in die Lage versetzt werden, die notwendigsten Maßnahmen zu treffen, indem die Schulden, welche die Bilanzen der ärmsten Länder belasten, teilweise oder sogar ganz erlassen werden“, so seine Forderung. 2020 als ein biblisches Erlassjahr – Wenn nicht jetzt, wann dann wäre diese Option für die armen Länder berechtigt und im wahrsten Sinne notwendig?

Beitrag im Rahmen der sozialethischen Kolumne der KSZ in der Tagespost vom 23.04.2020.

14 Apr.

Christliche Lebenskunst in Corona-Zeiten

Zuhause bleiben lautet in diesen Zeiten die regierungsamtliche Devise, was für nicht wenige Menschen bedeutet, mehr Zeit für sich und mit sich zu haben. Endlich mal? So auf sich selbst zurückgeworfen, und vielleicht sogar in latenter Existenzangst vor einer möglichen lebensgefährlichen Infizierung feststeckend, kann die klassische Sinnfrage wie ein Dieb in der Nacht durch das offene Fenster des gerade neu hergerichteten Home Office zu uns hineinschleichen. Dringt diese lang vernachlässigte Frage heute also wieder in unser Bewusstsein ein, kann es hilfreich sein, auf der Suche nach einer tragfähigen Antwort nicht nur die Achtsamkeits-Coaches, sondern ebenso die reiche Tradition christlicher Lebenskunst vor dem Sinnhorizont des Gottesglaubens zu befragen.

Beitrag im AusZeit-Blog des Erzbistums Köln vom 14.04.2020.

27 März

Christlicher Anti-Rassismus ist unveränderbar: Personales Menschenbild stärken – Rassismus verurteilen

Kassel – Halle – Hanau: Diese rechtsextremistische Gewaltserie der jüngsten Zeit bezeugt: Rassisten fühlen sich heute mehr denn je ermutigt, ihrem Hass auch Taten folgen zu lassen. Zu Recht wird nicht zuletzt die Vergiftung der Sprache und des Streit-Klimas der letzten Jahre als eine Ursache genannt. Doch in positiver Hinsicht wird in unseren Tagen nun wieder vermehrt über die Gefahren des Rassismus diskutiert und demonstriert. Ein vorzüglicher Anlass dazu sind sicherlich die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“, die weltweit in den Wochen nach dem 21. März stattfinden – wenn sie auch in diesem Jahr wegen der Coronakrise die Menschen ausschließlich im Internet versammeln
können.

Ein Beitrag in der Kirchenzeitung Köln, Ausgabe vom 27.03.2020. PDF-Download: hier

28 Feb.

Amazonassynode: Der Traum des Papstes

„I have a dream“ – so heißt die berühmte Rede des amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King, die als ein Meisterwerk der Rhetorik gilt. Auch Papst Franziskus hat einen Traum, der sich in vier Visionen für die südamerikanische Amazonasregion fächert: eine soziale, eine kulturelle, eine ökologische und eine kirchliche. Diese Visionen entfaltet der Papst in seinem jüngsten Dokument „Querida Amazonia“: „Ich träume von einem Amazonien, das …“ – In dieser Form beschreibt er seine persönlichen Vorstellungen von der Zukunft der weltweit größten Regenwaldregion als seine Antwort auf die Amazonassynode des vergangenen Oktobers.

Ein Beitrag im AusZeit-Blog des Erzbistums Köln vom 27.02.2020.

21 Feb.

Gute Erwerbsbiografie – gute Rente!?

Unabhängig davon, was wir von der Rentenkommission der Bundesregierung zu erwarten haben, und jenseits aller Schwierigkeiten, politisch geeignete und durchsetzbare Reformansätze zu finden, die die Alterssicherung zukunfts- und altersarmutsfest machen, darf aus sozialethischer Sicht die Lebenslaufperspektive nicht fehlen, die in den politischen und medialen Debatten noch zu wenig vorkommt.

Beitrag im Magazin der Grünen Reihe vom 21.02.2020.

30 Jan.

Rentensystem der Realität anpassen

Auch im neuen Jahr(-zehnt) wird die Frage nach den nötigen Reformen der Alterssicherung drängend bleiben. Im März wird es auch endlich den Bericht der Kommission „Verlässlicher Generationenvertrag“ geben, der der Politik aufzeigen soll, wie die Fortentwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung und der beiden weiteren Altersvorsorgesäulen ab dem Jahr 2025 aussehen soll. Dabei sollte aus sozialethischer Sicht die Lebenslauforientierung nicht fehlen.

Beitrag im Rahmen der sozialethischen Kolumne der KSZ in der Tagespost vom 30.01.2020.

28 Jan.

Catedrala Parascheva: Orthodoxe Herrlichkeit

Die Bischofskirche von Iași verbindet die für Westkirchler faszinierend-fremdartige griechisch-orthodoxe Ikonen- und Sakralkunst mit Stilelementen der Renaissance und des Barock der westlich-lateinischen Kirche, besonders bei den Innen- und Außendekorationen. Mit Vorsicht kann man diese Komposition als eine Art architektonisch vorausgedeutete Ökumene zwischen Ost- und Westkirche deuten, die bereits seit dem Jahr 1054 voneinander getrennt sind.

Ein Beitrag im AusZeit-Blog des Erzbistums Köln vom 27.01.2020.

07 Jan.

Zur Aktualität der katholischen Soziallehre

In den Vereinigten Staaten wird die Soziallehre der katholischen Kirche gerne als „the church’s best kept secret“, als das „best gehütetste Geheimnis der Kirche“ bezeichnet. Und tatsächlich hatte die Soziallehre in den USA nie die gesellschaftliche und politische Bedeutung wie in Deutschland. Dank ihres anti-ideologischen Charakters und ihrer Orientierung an aktuellen Zeitfragen kann die Soziallehre auch heute und auch Nichtchristen Impulse und Provokationen für eine gerechte Gestaltung der Gesellschaft anbieten.

Beitrag im Magazin der Grünen Reihe vom 07.01.2020.

19 Dez.

Jesus und das Stigma seelischer Leiden

Es ist ein Zeichen gegen das Stigma: James Conley, der Bischof von Lincoln, bekannte sich jüngst offen zu seiner psychischen Erkrankung und nimmt eine Auszeit. Wie ihm geht es vielen Menschen. Psychische Erkrankungen werden immer häufiger diagnostiziert, Menschen scheiden wegen seelischer Leiden öfter denn je zeitweilig oder ganz aus dem Arbeitsleben aus. Verstärkt wird das Leiden der Betroffenen und ihrer Angehörigen durch die Erfahrung von Stigmatisierung als einer „zweiten Krankheit“.

Ein Beitrag im AusZeit-Blog des Erzbistums Köln vom 19.12.2019.