04 Jul

7 Fragen an Lars Schäfers

Lars Schäfers, geboren 1988, hat Katholische Theologie an der Universität Bonn studiert. Er arbeitet als Stellvertretender Chefredakteur des Online-Magazins f1rstlife, als Redakteur im Bonner Verlag für Steuern, Recht und Wirtschaft sowie als Freiberufler unter der Marke „Worte mit Wert“. 

Ihr persönlicher Weg zum Journalismus?
In den Beruf des Journalisten bin ich mehr oder weniger hineingestolpert, dabei waren Lesen, Schreiben, Denken schon zu Schulzeiten das, was ich am liebsten machte. Als mir dann während des Studiums im Jahr 2012 die Möglichkeit angeboten wurde, für das Jugend-Online-Magazin f1rstlife zu schreiben, nutze ich diese Chance für den Einstieg in den Journalismus und wusste, es ist der richtige Weg für mich.

Ihre Vorbilder?
Ein explizites Vorbild habe ich nicht, vielmehr versuche ich, meinen ganz persönlichen Stil im Beruf und darüber hinaus immer mehr zu entfalten.

Ihr schönstes Erlebnis im Beruf?
Da gibt es kein konkretes. Es ist für mich vielmehr jedes Mal sinnstiftend, wenn ein Text nach langem Recherchieren, Nachdenken und Redigieren ausgereift und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden ist. Wenn ich damit mein Ziel erreichen konnte, dass sich Menschen nach der Lektüre besser informiert fühlen oder Impulse für ihre Meinungsbildung mitnehmen konnten, dann ist die Freude an meiner Arbeit umso größer.

Was halten Sie für unerlässlich für einen Journalisten?
Zunächst einmal die sichere Beherrschung des journalistischen Handwerks. Außerdem eine beständige Neugier sowie leidenschaftliches Streben nach neuen Erkenntnissen. Und ganz besonders: Haltung. Das einflussreiche Credo Hanns Joachim Friedrichs, ein Journalist dürfe sich mit keiner Sache gemein machen, auch nicht mit einer guten, ist nicht meines. Objektivität ist natürlich ein wichtiger Zielwert im Journalismus, doch in Reinform eine Illusion. Wenn ein Journalist seine persönliche Wertehaltung in seine Arbeit auf transparente Weise einfließen lässt, finde ich das authentisch. Um das Thema der letzten GKP-Jahrestagung aufzugreifen: Gerade als Christ und Journalist kann und muss man im Beruf nicht völlig wertneutral bleiben, meine ich. Aus christlicher Warte sehe ich Journalismus in erster Linie als einen Dienst an den Menschen und am demokratischen Gemeinwesen.

Wie bringen Sie Privatleben und Beruf unter einen Hut?
Da ich in verschiedenen beruflichen Projekten arbeite, ist ein gutes Zeit- und Selbstmanagement für mich unerlässlich. Wenn ich abends von meiner Arbeitnehmertätigkeit als Verlagsredakteur zurückkomme, stehen auch manchmal noch zwei, drei Stunden freiberufliche Arbeit an. Da für mich Beruf und Hobby eins sind, kann und möchte ich Privatleben und Beruf nicht als Gegensätze ansehen, weshalb der Hut weit genug ist, dass er auf beides passt, und das ohne Minderung des Tragekomforts.

Warum sind Sie in der GKP? Wer hat Sie hineingebracht? Was hält Sie?
In der GKP bin ich seit Herbst 2015 Mitglied. Bewogen hat mich dabei mein Wunsch, einer Gemeinschaft von Kolleg/innen anzugehören, die zugleich auf christlichem Glauben fußt. Auch Joachim Frank hat dazu beigetragen, als er in besagtem Herbst als Referent bei einem unserer f1rstlife-Workshops zu Gast war und mich auf seinen Verband aufmerksam machte.

Was erwarten Sie von der GKP?
Ich erwarte, dass die in ihr vereinigten christlichen Journalisten immer da Stellung beziehen, wo in Medien und Gesellschaft Menschenwürde, Meinungs-, Presse- und Religionsfreiheit sowie die Gemeinwohlorientierung gefährdet sind. Die Orientierung an (medien-)ethischen Maximen sollte in ihr stärker sichtbar werden als anderswo. Außerdem erwarte ich die Möglichkeit, im Verband immer wieder neue Impulse für meine berufliche Praxis sowie für die Verbindung von Berufstätigkeit und Spiritualität zu erhalten, wie etwa bei den Besinnungstagen, an denen ich dieses Jahr erstmals mit viel Gewinn teilgenommen habe. Bisher hat die GKP diese meine Erwartungen auch erfüllt – herzlichen Dank dafür.

Die Fragen wurden gestellt von der Gesellschaft Katholischer Publizisten e.V. (GKP) für das Mitgliedermagazin GKP-Informationen im Juli 2017.