Schöpfungsspiritualität: Das Stöhnen der Erde vernehmen
Der Mensch als Krone der Schöpfung: So wird er im Buch Genesis, dem ersten Buch der Bibel, dargestellt. In Zeiten des Klimawandels und der ökologischen Krise verkörpert der Mensch allerdings nicht mehr die Hauptrolle auf der Bühne der Erde. Vielmehr ist er längst zum Regisseur geworden, der auf den Brettern, die im wahrsten Sinne die Welt bedeuten, ein apokalyptisches Drama mit offenem Ende inszeniert. Das Stück heißt „Anthropozän“: das Zeitalter menschlicher Dominanz über nahezu alle natürlichen Prozesse.
Ein Beitrag im AusZeit-Blog des Erzbistums Köln vom 01.04.2019.


Der Klimawandel ist dank der Fridays for Future-Bewegung derzeit wieder ganz oben auf der medialen Agenda. Die Gelbwestenbewegung aber bezeugt, dass Klimaschutz nach den Kardinalstugenden der Klugheit und der Gerechtigkeit politisch umgesetzt werden sollte. Dazu gehört insbesondere, dass es nicht die ärmeren Haushalte sind, die etwa durch die Erhöhung von Strom- und Benzinsteuern proportional am stärksten belastet werden. Papst Franziskus betont nämlich zu Recht, „dass ein wirklich ökologischer Ansatz sich immer in einen sozialen Ansatz verwandelt, der die Gerechtigkeit in die Umweltdiskussionen aufnehmen muss“ (Laudato sí, 49).
Dauerbaustellen sind nicht nur die gesetzliche Rente und Riester, auch die betriebliche Säule der Alterssicherung (BAV) gehört dazu. Dabei kann in Zeiten einer wachsenden Angst vor Altersarmut eine überwiegend bis ausschließlich vom Arbeitgeber finanzierte Betriebsrente ein attraktiver Benefit für Mitarbeiter sein und diese langfristig binden. Allerdings steht diese zweite der drei Säulen des deutschen Alterssicherungssystems vor zwei großen Problemen.