Der Sinn des Aktienmarktes wird verfehlt: Aktienkultur, Börsenmoral und eine Ethik der Finanzmärkte rund um die GameStop-Vorgänge
Gierige Hedgefonds mit ihren eigenen Waffen schlagen: Mit diesem selbsterklärten Ziel kauften jüngst zahlreiche private Kleinanleger massenhaft Aktien von GameStop. Doch die vermeintlich heldenhaften GameStop-Neuaktionäre betreiben ohne Blick auf die möglichen Gesamtfolgen nicht nur finanzielle Fremd-, sondern auch Selbstgefährdung. Das ist Anlass genug, um eine neue Debatte über Börsenmoral und eine Sozialethik der Finanzmärkte zu führen.
Ein Beitrag in der Kirchenzeitung Köln, Ausgabe vom 12.02.2021. PDF-Download: hier.


Der Beitrag stellt in einem ersten Teil das vom Bund Katholischer Unternehmer (BKU) initiierte Erasmus-Projekt „Youth for Entrepreneurship and Business Ethics“ (YEBE) sowie dessen Didaktik und Ziele anhand der Ergebnisdokumente des Projekts, dem „Youth Code of Business Ethics“ und dem „Handbook of Social Market Economy“, vor. Im zweiten Teil wird das auf christlicher Wirtschafts- und Sozialethik basierende projektspezifische Verständnis von „Business Ethics“ im normativen Bezugsrahmen der Sozialen Marktwirtschaft ethikdidaktisch und sozialethisch reflektiert. Der spezifische Ansatz des Projekts als ein wirtschaftsethisches Jugendbildungsformat, das die Dimension der Persönlichkeitsbildung mit ordnungsethischer Orientierung verbindet und „Ethical Leadership“ anzielt, wird herausgearbeitet und dessen Potenziale werden diskutiert.
Friedensethik betrifft das Herz des Christentums. Auch Papst Franziskus sieht das so – das friedensethische Kapitel seiner neuen Sozialenzyklika „Fratelli tutti“ ist daher eine echte Perle. Hier schreibt er in der Tradition katholischer Soziallehre die erneuerte Friedensethik seit der Enzyklika „Pacem in terris“ von Papst Johannes XXIII. von 1963 pointiert fort.