27 Apr.

Mehr Aktien wagen: In der Vorsorge- und Vermögenspolitik

Die wachsende Einkommens- und Vermögensungleichheit in Deutschland ist in letzter Zeit immer wieder Thema öffentlicher Diskurse. Besonders die Ungleichheit der Vermögen sollte jedoch noch viel stärker in den Blick genommen werden. Der gesellschaftliche Zusammenhalt gerät zunehmend in Gefahr, wenn die vermögensstärksten zehn Prozent der Haushalte über die Hälfte des gesamten Nettovermögens verfügen und die Bundesrepublik hierbei die höchste Ungleichheit in der Eurozone verzeichnet.

Es gilt daher, eine neue sozialethische und politische Debatte über geeignete Instrumente einer breiteren Vermögensstreuung sowie der Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand anzustoßen. Der stärkere Einbezug der Aktie in die staatlich geförderte Altersvorsorge und in eine erneuerte Vermögenspolitik ist dabei geboten.

Beitrag im Rahmen der wirtschaftsethischen Kolumne der KSZ in der Tagespost vom 26.04.2018.

25 Apr.

Plastik: So gefährlich wie notwendig

Taiwan will frei vom Einwegplastik werden: Trinkhalme, Plastiktüten und -becher sollen in dem asiatischen Inselstaat schrittweise bis zum Jahr 2030 der Vergangenheit angehören. Es ist eines der weitreichendsten Plastikverbote der Welt. Es scheint ein neuer Etappensieg der Anti-Plastik-Bewegung zu sein. Und diese wächst, denn die Probleme mit dem Kunststoff gelangen immer mehr ins Bewusstsein der Menschen. Und in der Tat gibt es viele gute Gründe, auf Einwegplastik zu verzichten. Immer mehr Plastikmüll sammelt sich in den Flüssen und Ozeanen der Welt. Plastik rettet aber auch Leben.

Ein Beitrag im AusZeit-Blog des Erzbistums Köln vom 24.04.2018.

14 Apr.

Koinonia Johannes der Täufer – Zeugen Jesu Christi sein

„Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“ (Joh 1,29). Dieser Ausspruch erklingt in jeder heiligen Messe nach der Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Jesu Christi. Er stammt vom heiligen Johannes der Täufer, der als der letzte Prophet und Wegbereiter Jesu Christi gilt. So wie er wollen auch die Mitglieder der Gemeinschaft „Koinonia Johannes der Täufer“ Wegbereiter und Zeugen des menschgewordenen Gottessohnes sein. „Das Charisma der Koinonia Johannes der Täufer ist die Förderung der Neuevangelisierung – neu in ihrem Eifer, ihren Methoden und ihrer Ausdrucksweise“, erklärt Elzbieta Gaczkowski, Verantwortliche der Gemeinschaft im Erzbistum Köln.

Ein Beitrag in der Kirchenzeitung Köln, Ausgabe vom 13.04.2018.

Auch erschienen im AusZeit-Blog des Erzbistums Köln am 07.05.2018.

10 Feb.

Franziskanische Gemeinschaft (OFS): Papst Franziskus ist eine Ermutigung für die Gemeinschaft

Franziskus von Assisi ist ein Heiliger, der mit seiner radikalen Entschiedenheit in der Nachfolge Jesu Christi die Menschen bis heute fasziniert und inspiriert. Nicht von ungefähr stellt die franziskanische Ordensfamilie daher die zahlenmäßig größte Ordensbewegung in der katholischen Kirche dar. Dazu gehört auch die Franziskanische Gemeinschaft – Ordo Franciscanus Saecularis (OFS).

„Der OFS wurde als Dritter Orden vom heiligen Franziskus selbst gegründet. Als sich ihm sehr viele Menschen wegen seiner intensiven Predigten anschließen wollten, sagte er ihnen, wie wichtig ihre Arbeit und ihr Familienleben sind und dass sie auch in ihrem Umfeld und Stand nach dem Evangelium leben könnten. Er gab ihnen eine Regel“, fasst Ursula Clemm, Vorsteherin der Region Mitte, die Entstehungsgeschichte ihrer Gemeinschaft zusammen. (…)

Ein Beitrag in der Kirchenzeitung Köln, Ausgabe vom 09.02.2018.

26 Jan.

Ist Ethik überall? Wenn Wissenschaftler über Religion und Moral diskutieren

Was verstehen Vertreter unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen eigentlich unter Ethik? Im Rahmen der Festwoche der theologischen Fakultäten, des altkatholischen Seminars und des Zentrums für Religion und Gesellschaft (ZERG) wurde anlässlich des 200. Geburtstags der Bonner Universität die Frage diskutiert, ob Ethik überall sei. Auch die Rolle von Religion und Theologie war Thema.

Ein Beitrag im Online-Magazin f1rstlife vom 26.01.2018.

22 Jan.

Soziale Gerechtigkeit und Katholische Soziallehre

Prekäre Jobs, sinkende Renten und wachsende Ungleichheit in der Gesellschaft sind drängende Problemstellungen unserer Zeit, angesichts derer „mehr soziale Gerechtigkeit“ gefordert wird. Oft fehlt jedoch ein klarer Zugang zu dem Begriff. Wir plädieren für ein Verständnis von sozialer Gerechtigkeit, das sich an den Wertegrundlagen der Soziallehre der Katholischen Kirche orientiert.
Gemeinsamer Beitrag mit Gabriel Rolfes auf kreuz-und-quer.de – Diskussionsforum zum politschen Handeln aus christlicher Verantwortung, 22.01.2018. PDF-Download hier.
23 Dez.

„What is right with you?“ – Flourish und Führung

Workshop vermittelte jungen Menschen die Vorteile von Glück auf Basis der Positiven Psychologie

Wie werde ich glücklich? Ein relativ junger Forschungszweig, die Positive Psychologie, widmet sich dieser entscheidenden Frage, die einen jeden Menschen umtreibt. Welche Rolle Glück im Leben und im Beruf spielt und was die Forschung dazu sagt, darum ging es beim BKU-Event „Unternehmen Glück. Mit Positiver Psychologie das eigene Führungspotenzial entfalten“. Es fand in Kooperation mit dem Coaching-Start-up Yunel und der Unternehmensberatung McKinsey & Company am 10. Juni in Berlin statt. Angeleitet wurde der Workshop von Dr. Kerstin Humberg, Gründerin von Yunel und Trainerin für Positive Psychologie, und Lukas Entezami, Psychologiestudent und Coach.

Der Workshop richtete sich dezidiert an junge Menschen: Studenten, Stipendiaten, Berufseinsteiger und Nachwuchsführungskräfte. Diesen wurde auf Basis des „Centered Leadership“-Ansatzes nahegebracht, was Glück in den Dimensionen Sinnerleben, Denkweisen, Energiehaushalt, Beziehungen und Lebensgestaltung bedeutet.

Dabei ging es an diesem Tag nicht um das Zufallsglück oder um Glück als bloßes flüchtiges Gefühl, sondern darum, was Menschen brauchen, um ihr Potenzial optimal zu entfalten. Es geht um „Flourish“, um „Aufblühen“, wie der US-amerikanische Psychologe und Begründer der Positiven Psychologie Martin Seligman es nennt. Den Teilnehmern wurde nahegebracht, Glück ganzheitlich als subjektives Wohlbefinden, sowohl emotional als auch kognitiv, zu verstehen.

Im gemeinsamen Austausch wurde schnell klar: Wir alle streben in irgendeiner Form nach diesem Glück. Doch welchen Nutzen bzw. welche Vorteile hat es eigentlich? Diese Frage ist ungewöhnlich. Die beiden Referenten legten anhand des Forschungsertrags dar, was naheliegend erscheint: Glück steigert im Arbeitsleben nachweislich Kreativität, Arbeitsmoral und Produktivität. Es gibt einen Glücksvorteil. Die Pflege einer Glückskultur im Beruf hilft demnach, leistungsfähiger und erfolgreicher zu werden.

Es wirkt jedoch befremdlich, Glück als Karrierevorteil zu verzwecken. Sollte es derart in ein Nutzen-Kalkül eingebunden werden? Glücklichsein ist vielmehr Selbstzweck und der Weg das Ziel; dieser Grundsatz zog sich letztlich durch alle Ausführungen Humbergs und Entezamis.

Die vielen praktischen Übungen ermöglichten es den Teilnehmern, darüber nachzudenken, was Glück für sie im Leben konkret bedeutet. Mal tat dies jeder für sich, genauso wie zum Austausch mit anderen angeregt wurde. So konnten die jungen Menschen herausfinden, wie andere Glück in ihrem Leben definieren und Gemeinsamkeiten ausmachen.

Nicht zuletzt wurde praktisches Rüstzeug vermittelt, wie die Teilnehmer das eigene Glückspotenzial im Alltag entfalten können. Besonders viel Anklang fand die Übung, über drei gute Dinge nachzudenken, die an dem jeweiligen Tag gut liefen und für die man dankbar ist.

Bemerkenswert sind auch die Schnittmengen mit der christlichen Tradition, wie Martin Wilde anmerkte. Auch in der christlichen Spiritualität spielt etwa die Pflege von Dankbarkeit (gegenüber Gott) für das Gute im Leben eine ähnlich wichtige Rolle wie in der Positiven Psychologie.

In der Schlussrunde wurde deutlich: Dieser Workshop half den jungen Menschen, sich des zentralen Lebensmotivs „Glück“ bewusst zu werden und den Horizont darüber zu erweitern, wie Glück im Leben aktiv gesucht werden kann. Die Kernbotschaft lautet: Für unser Glück sind wir selbst verantwortlich. Glück passiert nicht – oder nicht nur – einfach so, wir können es gezielt anstreben und kultivieren. Dabei ist Glücklichsein Selbstzweck, bietet aber auch Vorteile im Berufsleben.