05 Okt

Bankenkrise und Ethik: Brancheninsider beleuchten die Finanzmärkte

Zehn Jahre ist es her, dass die Bankenbranche die Wirtschafts- und Finanzkrise verursachte. Die Verantwortlichen profitierten lange von den risikoreichen, aber hochrentierlichen Finanzgeschäften – für die horrenden Verluste und die Folgen der Krise haften mussten sie kaum, das übernahm die öffentliche Hand. Der Ökonom und Theologe Manfred Stüttgen als Herausgeber des voluminösen Bandes „Ethik von Banken und Finanzen“ setzte lieber von Anfang an auf eine in diesem Fall positive Public-Private-Partnership bei dessen Finanzierung: Diese wurde von einer kirchlichen und einer universitären Einrichtung sowie von einer privaten Vermögensverwaltung getragen. Die Mehrzahl der etwa 30 Autoren hat beruflich in verschiedenartiger Weise mit dem Finanzsystem zu tun. Es ist aufschlussreich, inwiefern hier aus der Binnenperspektive Gedanken über ethische Fragen rund um Banken und Finanzen gebündelt werden.

Eine Rezension in der Tagespost vom 04.10.2018.

14 Sep

Familienorientierung und Straßenmission

Es begann in der Jugend 2000 – der Gemeinschaft, die nach dem Weltjugendtag von 1989 gegründet und auch von den nachfolgenden dieser internationalen Jugend­ treffen geprägt ist. Aus dem Kölner Zweig der Gemeinschaft ist die Theresianische Familienbewegung „Omnia Christo“ hervorgegangen. Sie trägt seit 2010 diesen Namen. „Der Jugend 2000 fühlen wir uns auch weiterhin verbunden. Aber aus den damals Jugendlichen sind inzwischen Erwachsene geworden, die eigene Familien gegründet haben. So entstanden die ersten Überlegungen zu familienorientierten Angeboten“, beschreibt Anne Holland, Mitglied der Koordinierungsversammlung der Bewegung, den Beginn der Ausgründung.

Ein Beitrag in der Kirchenzeitung Köln, Ausgabe vom 14.09.2018. PDF-Download: hier.

Auch erschienen im AusZeit-Blog des Erzbistums Köln am 20.09.2018.

10 Sep

Konstruktiver Journalismus: Theologisch-medienethische Annäherungen an ein neues Berichterstattungsmuster

Heft Nr. 452 der Schriftenreihe Kirche und Gesellschaft hat den Konstruktiven Journalismus aus theologisch-medienethischer Sicht zum Thema. Konstruktiver Journalismus will einen Beitrag für mehr Qualität, Wahrhaftigkeit und Vertrauenswürdigkeit der Medien leisten. Er bleibt nicht bei den berichteten Problemen und Krisen stehen, sondern bindet die Suche nach möglichen Lösungsansätzen ganz gezielt mit ein. Er will zur Beantwortung der Frage beitragen, in welcher Weise diese Eigenschaften notwendige Bedingungen dafür sind, dass Massenmedien und der Journalismus ihrer Rolle und Funktion in Demokratie und Gesellschaft sowie für den einzelnen Mediennutzer gerecht werden.

Heft Nr. 452, gemeinsam mit Jochen Sautermeister.

 

 

04 Sep

Der Petersdom in klein

Eine massive Kirchenfassade mit stämmigen Säulen. Es ist der Stil der Renaissance-Zeit gemischt mit barocken Elementen. Wer den Frontbereich dieser Basilika betrachtet, wähnt sich vor dem Petersdom in Rom. Doch ringsherum stehen moderne, gläserne Hochhäuser, dazwischen liegen Grünanlagen und verkehrsreiche Straßen. Das Kirchengebäude wirkt hier irgendwie „deplatziert“. Wir sind doch nicht in Rom? Nein, in Montréal, der zweitgrößten Metropole Kanadas.

Ein Beitrag im AusZeit-Blog des Erzbistums Köln vom 04.09.2018.

11 Aug

Kirchliche Soziallehre: Das bestgehütete Geheimnis der Kirche

Prekäre Jobs, sinkende Renten und wachsende Ungleichheit sind drängende Probleme in unserer Gesellschaft. Auch die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Frühjahr angestoßene Debatte über „Hartz 4“ provozierte die Frage, wie sozial und wie gerecht es in Deutschland eigentlich zugeht. Zu dieser Frage nach mehr sozialer Gerechtigkeit hat die katholische Soziallehre einiges zu sagen.

Beitrag in „Kontakte“ – Pfarrbrief des Seelsorgebereichs Königswinter-Tal 2/2018. PDF-Download hier.

03 Aug

Barmherzige Rentenversicherung?

„Und so landete ich bei Sozialhilfe“ – dieser Satz schockierte das junge Publikum. Vor ihnen sprach ein mehrfacher Vater, der plötzlich schwer an Krebs erkrankt ist. Er konnte seiner Arbeit fortan nicht mehr nachgehen. Für den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung reichte die Gesundheit vorher schon nicht, bei der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente jetzt das Geld nicht – unverschuldet rutsche er mitsamt seiner Familie auf Sozialhilfeniveau ab. Einzelschicksale wie diese lässt Christen nach Barmherzigkeit fragen. Wie barmherzig kann aber eine staatliche Institution sein? Konkreter: Wie barmherzig ist die gesetzliche Rentenversicherung im Umgang mit den 1,8 Millionen Menschen, die aufgrund von Krankheit erwerbsgemindert sind?

Beitrag im Rahmen der wirtschaftsethischen Kolumne der KSZ in der Tagespost vom 02.08.2018.

03 Aug

Leitsatz 12: Arbeit als sittlicher Wert

Der deutsche Sozialstaat und die Soziale Marktwirtschaft sind seit der Nachkriegszeit maßgeblich von den Maximen der Katholischen Soziallehre mitgeprägt worden. In dem von Christoph Klausing herausgegebenen Band „Die Kölner Leitsätze 1945 und heute. Eine Suche nach dem Markenkern der Christdemokratie“ spielt die christlich-sozialethische Prägung besagter Leitsätze aus der Gründungszeit der Christlich Demokratischen Union ebenfalls eine hervorgehobene Rolle. In meinem gemeinsam mit Gabriel Rolfes verfassten Beitrag „Leitsatz 12: Arbeit als sittlicher Wert“ geht es um zentrale Aussagen der Katholischen Soziallehre mit Fokus auf der menschlichen Arbeit.

Das Buch kann hier beim LIT Verlag erworben werden.

27 Jul

Die Volkswirtschaft nimmt Schaden

„Wenn seelische Krankheit zum Makel wird“ – unter diesem Titel hielt am 12. Juli Professor Jochen Sautermeister, der Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Bonner Universität lehrt, die diesjährige Höffner-Vorlesung. Die Veranstaltung wird von der Joseph Höffner-Gesellschaft durchgeführt, die sich zur Aufgabe gemacht hat, das wissenschaftliche Werk des ehemaligen Kölner Erzbischofs zu pflegen und dessen Relevanz für aktuelle Probleme aufzuzeigen.

Ein Beitrag in der Tagespost vom 26.07.2018.